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Bereits seit den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts begann man in den Abruzzen Naturschutzkonzepte zu entwickeln und umzusetzen. 1922 entstand der Nationalpark Abruzzen, somit der älteste Italiens und einer der ältesten Europas. Es folgten in den 90er Jahren der Nationalpark Maiella, der Gran Sasso Nationalpark und der Regionalpark Sirente-Velino.
Ferner wurden 37 Naturreservate eingerichtet. Inzwischen sind 33% der Fläche der Abruzzen Naturschutzgebiet, der höchste Anteil einer Region in Europa. Diese Ressourcen an ursprünglicher Landschaft und Tierwelt laden zum Entdecken ein.
Nationalpark Gran Sasso |
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Von diesem Hochplateau aus erreicht man den ewigen Schnee des Calderone, des südlichsten Gletschers Europas. In den höheren Lagen kann man die kristalline Form des Apennin-Edelweiß und die Farben von Bergorchideen und Enzian bewundern. Mit etwas Glück sieht man einen abruzzesischen Steinbock oder einen Königsadler.
Nach einem ca. 1-stündigen Aufstieg vom Campo Imperatore hat man an klaren Tagen eine Aussicht
über ganz Mittelitalien und schaut von den Adriastränden im
Osten bis zum tyrrhenischen Meer im Westen.
Weiter nördlich liegen der See von Campotosto und das "Tal
der hundert Wasserfälle". Hier geht das Gran Sasso Massiv
in die sanfteren Monti della Laga über. Die Landschaft ist
geprägt von Kiefern-, Buchen-, und Birkenwäldern (letztere
eine Rarität in Italien), durchzogen von kleinen klaren Bächen.
Die Wasserläufe bilden eine Vielzahl von Wasserfällen, die
schon im Sommer beeindruckend sind. Im Winter gefrieren sie und werden
zu einem ausgefallenen Naturspektakel.
Nationalpark Maiella |
Das Maiella Gebirge ist nach der geheimnisvollen griechischen Heldin Maja benannt, die in den abruzzesischen Bergen Heilkräuter für ihren in einer Schlacht tödlich verwundeten Sohn suchte. Die Morphologie der Bergkette Maiella - sagen die Einheimischen - erinnert an die Silhouette der Maja. In Stein verwandelt schützt sie ihre Söhne, die Abruzzesen. Die Einheimischen sprechen deshalb vom "Montagna madre" (Mutterberg) oder auch "Montagna Sacra" (Heiliger Berg).
Der Maiella Nationalpark umfasst 86.000 Hektar. Das Maiella-Massiv erreicht mit dem Monte Amaro
eine Höhe von 2795 m. Im Sommer sind die Hänge wunderbar grün
und reich an Wäldern und Wasserquellen. Die Maiella besteht aus
Kalkstein. Man kann 61 Gipfel zählen. Die meisten von ihnen sind
einfach zu besteigen. Einige der Hochebenen erinnern etwas an eine Mondlandschaft.
Es werden 1800 unterschiedliche Pflanzen gezählt, ein Paradies
für Gebirgsbotaniker aus aller Welt. Im Frühling gibt es eine
entsprechende Blütenpracht zu bewundern. Die Flora ist, wie es
die Legende andeutet, insbesondere reich an Heilkräutern. Auf den
höchsten Gipfeln kann man den Alpinmohn und das Maiella Edelweiß
bewundern.
In den letzten Jahren ist der formschöne Apenninwolf (Lupus italicus) wieder häufiger hier anzutreffen. Gleiches gilt für den Braunbären (Ursus arctus marsicanus), den Königsadler, Gemsen und den Pellegrin-Falken. Auch die sensiblen Fischotter, die als Bioindikatoren für intakte Ökosysteme dienen, sind hier heimisch.
Die Maiella beherbergt diesen biologischen Artenreichtum, da die Landschaft mediterrane und alpine Aspekte sowie Charakteristika des Balkan und der Pyrenäen miteinander vereinbart.
Aber die Maiella ist nicht nur reich an intakter Natur. Spuren menschlicher Kulturen führen 300.000 Jahre zurück in die Vergangenheit. Aufgrund der eigentümlich schönen Landschaft fühlten sich Asketen und Eremiten des Frühchristentums von der Region angezogen und errichteten eine stattliche Anzahl von Refugien und Einsiedeleien in teils spektakulären Lagen. In der jüngeren Vergangenheit hat die Hirtenkultur mit ihren Wanderbewegungen ("Transumanza") und den "Tholos", den charakteristischen runden Steinbauten, die Region geprägt.Regionalpark Sirente-Velino |
Der Regionalpark Sirente-Velino wird von zwei gleichnamigen Bergmassiven gebildet und liegt westlich des Gran Sasso im Landesinneren. Das Klima ist kontinentaler, da die zwei Meere (Adria und Tyrrhenum) weiter entfernt liegen. Daher sind die Winter kälter als in den anderen Parks. Die Gipfel bleiben häufig bis in den späten Frühling hinein schneebedeckt. Auch hier bieten die steilen Wände des Sirente, schöne Schluchten (Gole di Celano), Plateaus und interessante Karstformationen (Höhlen von Stiffe) zahlreiche Exkursionsmöglichkeiten. Die geschützte Lage des Gebirges hat an vielen Orten die Zeit stillstehen lassen. So gibt es eine Reihe von Dörfern und kleinen Städtchen mit Türmen und Schlössern, die unbeschadet die letzten Jahrhunderte überstanden haben. Ferner legen die Ausgrabungen von Alba Fucens und Peltunium Zeugnis der römischen Expansion um 400 n. Chr. ab. Sehenswert sind aber auch die Kirche von Santa Maria in Valle Porcianeta, das Schloss von Celano und die zahlreichen Zeugen der Weidekultur wie die "Pagliare".
Nationalpark Abruzzen |
Das Symbol des Nationalparkes der Abruzzen, der südlichsten und ältesten der Region ist der Braunbär (orso bruno marsicano). Der Park umfasst ca. 44.000 Hektar sowie eine ähnlich große Fläche von geschützten Arealen in der unmittelbaren Nachbarschaft. In ihm leben ca. 100 Exemplare des Braunbären, 50 Wölfe, 500 Gemsen, Damwild sowie einige Luchse und Fischotter. In dem benachbarten Naturreservat von Penne wird an verschiedenen ökologischen Projekten und wissenschaftliche Studien gearbeitet. In den 60iger Jahren wurden bedauerlicherweise einige schwere Bausünden begangen, deren Folgen dem Park stark zugesetzt haben und zeitweilig zu einem schwerverdaulichen Einstrom italienischer Touristen geführt hat. Seit der Wiedereinführung der Wölfe in den 70iger Jahren erholt sich der Park langsam von den Fehlern der Vergangenheit.
In allen Parks sind sogenannten "Aree faunistiche", kleine didaktische Reservate, eingerichtet. In diesen Bereichen werden einige der sonst schwer zu beobachtenden Wildtiere zu Lehr- und Zuchtzwecken gehalten, sowie verletzte Exemplare gepflegt. In den abgetrennten Arealen lassen sich die entsprechenden Arten mit etwas Geduld in einer weitgehend natürlichen Umgebung beobachten.
© lupus-italicus
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